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Reiseklub Robinson  |  Vaters Brief

Vaters Brief:

Diese Seite ist mein Schmerz. Sie ist mein Seelengeschrei. Am 22. Juli 2004, am letzten Tag der Paddelbootreise wurde mein jüngerer Sohn Ruslan vom Blitz totgeschlagen.

Er war erst 18 Jahre alt. Er hat so vieles gemacht. Silbermedaille nach der Beendigung der Schule. Mehr als 20 Rad- und Paddelbootreisen. Touren im Fangebirge in Tadschikistan und Studium in Deutschland. Gedichte und Musik. Er war Seele jeder Gesellschaft. Seine Musikgruppe “Westufer”  (organisiert mit älterem Bruder)  gab nur ein Konzert!

Was hätte er noch alles schaffen können? Er könnte allen noch viel Licht geben. Er könnte noch was für euch singen. Ihr könntet mit ihm mitreisen.

Entsetzlich und unnatürlich klingt in meinem Gehirn die Phrase: Vater setzt die Sache seines Sohnes fort! Die Welt ist umgekippt. Ich weiß aber, dass ich nie wie er Gitarre spielen kann. Nie werde ich so wie er dichten und Musik komponieren. Nie werde ich Märchenvorstellungen geben können, wie er während der Reisen.

Alles, was ich tun kann? – nichts vergessen. Nie vergessen, dass ringsum talentierte Kinder und Jugendliche leben, die mit ihm an verschiedenen Sprach- bzw. Geschichts- und Erdkundeolympiaden teilgenommen haben, an Musik- und Sportwettbewerben. Und Kinder, die später daran teilnehmen werden. Die Kinder, die unsere Zukunft sind. - Ich bin an der Universität tätig, die Studenten sind für mich wie meine Kinder.

Ich starte im Gedenken an Ruslan das Projekt  „Westufer” mit dem Ziel, talentierte Kinder und Jugendliche zu unterstützen.

Im Oktober 2004 beim Wandermarathon hat der junge Sieger mit 126 km pro Tag den 1. Preis – ein Fahrrad - erhalten. Der Marathon wurde  meinem Sohn Ruslan Schljonkin  gewidmet.

Ende Dezember schrieb man den Aufsatz „Reisen…”  an der Fakultät für Deutsche Sprache.

Ende Januar veranstaltet man den Leichtathletikmehrkampf für Schüler, den Rusik viermal gewonnen hat. Den Preis bekommt der junge Sportler, der nicht nur der Schnellste ist, sondern auch am besten lernt.

Im März startet der Skitagesmarathon. Den Preis bekommt der/die Sportler/in, der/die die beste Leistung in zwei Marathons insgesamt erbringt.

Im März werden auch zwei literarische Preisausschreiben durchgeführt: Der beste Übersetzer eines russischen Liedes in die Fremdsprache und die beste Beschreibung einer unserer Reisen. Die Sieger gewinnen kostenlose Paddelbootfahrten auf dem Kershenetz – dem Lieblingsfluss von Ruslan.

Ende März startet die Mehrfacholympiade: Geschichte, Erdkunde, Fremdsprachen, Sport (Touristik) und Musik.

Anfang April, am Geburtstag von Rusik, wird ein Musikfestival veranstaltet.

Im April wird auch der Wettbewerb des deutschen Liedes durchgeführt.

Zuletzt wird die Deutscholympiade stattfinden und der Sieger bekommt die Tickets für den Flug nach Deutschland.

Das ist leider alles, was ich vorläufig im Andenken an meinen Sohn für andere begabte Kinder und Jugendliche tun kann.

Woher nehme ich das Geld dafür? - Zur Beerdigung kamen etwa 300 Menschen. Ich hoffe, dass Leute aus verschiedenen  Ländern, gerade auch aus Deutschland, dabei helfen. Es geht nicht nur um begabte russische Kinder, es geht um UNSERE KINDER.

Wladimir Schljonkin

Russland, 603016 Nishnij Nowgorod Futschika 21 - 30

Tel. 007-8312/55 40 95, Fax/Tel: 8312 / 36 20 49

E-Mail: [email protected], [email protected]

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